Das Urostoma aus ärztlicher Sicht
Der inzwischen verstorbene Prim. Univ.-Doz. Dr. Kuber, ehemaliger Vorstand der Urologischen Abteilung
im SKH Oberwart und Präsident der Österreichischen Krebshilfe Burgenland, verfasste folgenden Fachbeitrag:
im SKH Oberwart und Präsident der Österreichischen Krebshilfe Burgenland, verfasste folgenden Fachbeitrag:
Obwohl neue Operationstechniken, wie z.B. die Darmersatzblase mit direktem Anschluss an die Harnröhre oder das Anlegen eines kontinenten Stomas, ein nasses Urinstoma vermeiden können, sind diese Techniken nicht bei jedem Patienten anwendbar.
Oft ist die Enttäuschung der Patienten sehr groß, wenn aufgrund der Tumorgegebenheit oder anderer Begleitumstände eine kontinente Harnableitung nicht sinnvoll erscheint. Die Form der Harnableitung sollte den individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen des Patienten optimal angepasst werden. Relativ häufig wird dann doch die Standardableitung unter Zwischenschaltung eines Dünndarmsegmentes mit Anlegen eines nassen Urostomas notwendig sein.
Schon in der präoperativen Phase können durch Erklären der Versorgungsmaterialien und eventuelles Probetragen der Versorgungssysteme viele Ängste abgebaut und das Verständnis und die Mitarbeit des betroffenen Patienten erwirkt werden. In dieser Phase ist auch der Kontakt zu anderen betroffenen Menschen und auch Selbsthilfegruppen wie der ILCO von besonderem Wert. Für die praktische Patientenberatung ist es von allergrößter Bedeutung, eine realistische Vorstellung von der Lebenssituation mit Harnableitung zu vermitteln. Dabei sind die individuellen psychosozialen Umstände des Betroffenen sehr wichtig.
Von chirurgischer Seite her muss gesagt werden, dass Lage und Beschaffenheit des Stomas entscheidend für die spätere Versorgung und damit für die Lebensqualität des Patienten sind. Rückstichtechnik mit Herausheben des Schleimhautniveaus garantiert optimale Stomafunktion. Das Stoma muss über das Hautniveau erhaben sein, da es ansonsten zu ständigem Urinkontakt mit der Haut und damit zu Versorgungsproblemen kommt. Bei der Entlassung aus dem Spital sollte der Stomaträger bereits eine Erstausstattung vom Fachhandel erhalten haben und im Umgang mit dem Stomasystem vertraut gemacht werden. Anzustreben ist immer die Selbstversorgung durch den Betroffenen, die nach Möglichkeit im Stehen am Waschbecken vor dem Frühstück durchgeführt werden sollte. Zu dieser Zeit ist die Ausscheidung bei Patienten mit Ileumconduitanlage am geringsten und der Versorgungswechsel am einfachsten durchführbar.
Die Versorgungssysteme sind generell mit Rücklaufsperre und Bodenablassventil ausgestattet. Über die Versorgung und insbesondere bei Problemen in der Versorgung können speziell geschulte Stomaschwestern oder Stomatherapeuten Auskunft geben. Hier leistet auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen sowie die Vermittlung durch Selbsthilfegruppen, wie in diesem Fall die ILCO, sehr gute Dienste. Der Betroffene weiß, er steht nicht alleine mit seinem Schicksal da, sondern hat die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Informationsgewinn über ärztliche Beratung, spezielle Stomatherapeuten und Selbsthilfegruppen wie die ILCO.
Fast alle Urostomaträger erreichen damit bei Überstehen der Grundkrankheit eine sehr gute Lebensqualität mit praktisch kompletter sozialer Integration. In diesem Sinne möchten wir alle Urostomaträger ermuntern, Beratungsmöglichkeiten - wie ärztliche Beratung, Stomatherapeuten oder Selbsthilfegruppen - laufend bei Problemen in Anspruch zu nehmen.
Oft ist die Enttäuschung der Patienten sehr groß, wenn aufgrund der Tumorgegebenheit oder anderer Begleitumstände eine kontinente Harnableitung nicht sinnvoll erscheint. Die Form der Harnableitung sollte den individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen des Patienten optimal angepasst werden. Relativ häufig wird dann doch die Standardableitung unter Zwischenschaltung eines Dünndarmsegmentes mit Anlegen eines nassen Urostomas notwendig sein.
Schon in der präoperativen Phase können durch Erklären der Versorgungsmaterialien und eventuelles Probetragen der Versorgungssysteme viele Ängste abgebaut und das Verständnis und die Mitarbeit des betroffenen Patienten erwirkt werden. In dieser Phase ist auch der Kontakt zu anderen betroffenen Menschen und auch Selbsthilfegruppen wie der ILCO von besonderem Wert. Für die praktische Patientenberatung ist es von allergrößter Bedeutung, eine realistische Vorstellung von der Lebenssituation mit Harnableitung zu vermitteln. Dabei sind die individuellen psychosozialen Umstände des Betroffenen sehr wichtig.
Von chirurgischer Seite her muss gesagt werden, dass Lage und Beschaffenheit des Stomas entscheidend für die spätere Versorgung und damit für die Lebensqualität des Patienten sind. Rückstichtechnik mit Herausheben des Schleimhautniveaus garantiert optimale Stomafunktion. Das Stoma muss über das Hautniveau erhaben sein, da es ansonsten zu ständigem Urinkontakt mit der Haut und damit zu Versorgungsproblemen kommt. Bei der Entlassung aus dem Spital sollte der Stomaträger bereits eine Erstausstattung vom Fachhandel erhalten haben und im Umgang mit dem Stomasystem vertraut gemacht werden. Anzustreben ist immer die Selbstversorgung durch den Betroffenen, die nach Möglichkeit im Stehen am Waschbecken vor dem Frühstück durchgeführt werden sollte. Zu dieser Zeit ist die Ausscheidung bei Patienten mit Ileumconduitanlage am geringsten und der Versorgungswechsel am einfachsten durchführbar.
Die Versorgungssysteme sind generell mit Rücklaufsperre und Bodenablassventil ausgestattet. Über die Versorgung und insbesondere bei Problemen in der Versorgung können speziell geschulte Stomaschwestern oder Stomatherapeuten Auskunft geben. Hier leistet auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen sowie die Vermittlung durch Selbsthilfegruppen, wie in diesem Fall die ILCO, sehr gute Dienste. Der Betroffene weiß, er steht nicht alleine mit seinem Schicksal da, sondern hat die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Informationsgewinn über ärztliche Beratung, spezielle Stomatherapeuten und Selbsthilfegruppen wie die ILCO.
Fast alle Urostomaträger erreichen damit bei Überstehen der Grundkrankheit eine sehr gute Lebensqualität mit praktisch kompletter sozialer Integration. In diesem Sinne möchten wir alle Urostomaträger ermuntern, Beratungsmöglichkeiten - wie ärztliche Beratung, Stomatherapeuten oder Selbsthilfegruppen - laufend bei Problemen in Anspruch zu nehmen.