Medizinische Fachbegriffe
Zusammenstellung: Mag. Susanne Deimel-Engler
A |
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Abdomen |
Bauch, Unterleib |
Allergie |
Antikörperreaktion des Körpers |
Anämie |
Blutarmut |
Anamnese |
Vorgeschichte einer Krankheit |
Anästhesie |
Narkose, Betäubung |
Anastomose |
Verbindung zweier Hohlorgane durch Operation |
Anatomie |
Lehre vom Bau der Körperteile |
Angiographie |
röntgenologische Darstellung der Gefäße |
Antibiotika |
Medikament, das Bakterien abtötet |
Anus praeter (naturalis) |
künstlich angelegter Darmausgang in der Bauchhaut (Stoma) |
Autoimmunerkrankung |
durch Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Gewebe oder Substanzen hervorgerufene Erkrankung |
B |
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Ballaststoffe |
Gesamtheit der unverdaulichen Nahrungsbestandteile |
Beckenboden |
schüsselförmige Muskelplatte im Beckenbereich |
Bestrahlung |
Die Anwendung energiereicher Strahlen zur Behandlung von Krankheiten |
Biopsie |
Gewebeentnahme |
Blasenfistel |
Verbindung der Blase mit einem anderen Hohlorgan |
Bluttransfusion |
Blutübertragung |
Bougierung |
Aufdehnung, z. B. des Stomas oder Analkanals |
Bricker-Blase |
künstliche Blase, Ableitung des Harns durch eine Dünndarmschlinge nach außen |
C |
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Chemotherapie |
Behandlung mit chemischen Substanzen |
chronisch |
langsam verlaufend |
Colitis |
Dickdarmentzündung |
Colitis ulcerosa |
mit Geschwürbildung einhergehende, chronisch verlaufende Entzündung der Dickdarmschleimhaut |
Colon |
Dickdarm |
Colostoma, Colostomie |
künstliche angelegte Dickdarmöffnung in der vorderen Bauchwand |
Computertomographie (CT) |
Schichtaufnahmeverfahren mittels Röntgenstrahlen, die zum Bildaufbau einen Computer einsetzt |
Conduit |
künstliche Harnableitung durch Einpflanzung der Harnleiter in ein ausgeschaltetes Darmteil (Colon oder Ileum), das als Stoma an der vorderen Bauchwand herausgeleitet wird |
Cystektomie |
Blasenentfernung |
Cystoskopie |
Blasenspiegelung |
D |
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Darmfistel |
Verbindung des Darms mit einem anderen Hohlorgan |
Darmflora |
Darmbakterien |
Darmresektion |
Entfernen von Darmanteilen |
Dekubitus |
Wundliegen |
Dermatitis |
Entzündliche Hautreaktion |
Diarrhoe |
Durchfallerkrankung |
Divertikulitis |
Entzündung von Ausstülpungen in der Darmwand |
Dysfunktion |
Funktionsstörung, z. B. „erektile Dysfunktion“ (Impotenz) |
doppelläufiges Stoma |
dient der temporären Stilllegung eines entzündeten Dickdarmteils |
Drainage |
Ableitung von Flüssigkeit über Röhrchen, Schläuche oder ähnliches |
Dysfunktion |
Funktionsstörung |
E |
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einteilige Stomaversorgung |
Basisplatte und Auffangbeutel sind fest miteinander verbunden |
Elektrokardiogramm (EKG) |
Aufzeichnung der bei der Herztätigkeit entstehenden elektrischen Vorgänge |
Elektrolyte |
Mineralstoffe in Körperflüssigkeiten (z. B. Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium) |
Elektrostimulation |
Reizstrombehandlung (z. B. bei Stress und Stuhlinkontinenz) |
Embolie |
Verstopfung eines Blutgefäßes durch in die Blutbahn geratene körpereigene oder körperfremde Substanzen |
Endoskopie |
Untersuchung der Innenflächen von Hohlorganen mit einem Glasfiberinstrument (z. B. Darm- oder Blasenspiegelung) |
endständiges Stoma |
künstliche Darmöffnung als Ende des aktiven Verdauungstraktes |
enterale Ernährung |
Ernährung mittels Sonde über den Magen direkt in den Darm |
Enteritis |
Entzündung des Dünndarms |
F |
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Familiäre Polyposis |
Ausbildung zahlreicher Dickdarmpolypen mit hohem Entartungsrisiko (erbliche Erkrankung) |
Fisteln |
durch Gewebszerfall entstandener oder operativ angelegter röhrenförmiger Kanal mit Verbindung eines inneren Hohlorgans nach außen oder zu einem anderen Hohlorgan |
Flatulenz |
Gasbildung im Magen oder Darm |
G |
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Gastritis |
Entzündung der Magenschleimhaut |
gastrointestinal |
Magen und Darm betreffend |
Gastroskopie |
Magenspiegelung |
H |
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Harninkontinenz |
Unvermögen den Harn willkürlich zurückzuhalten |
Hepatitis |
Leberentzündung |
Hernie |
Bruch, z. B. Bauchwand- oder Narbenbruch |
High-Output-Stoma (HOS) |
über mehrere Tage anhaltender sehr hoher Verlust von Flüssigkeit über das Stoma |
Histologie |
feingewebliche Untersuchung von Gewebsproben |
Homöopathie |
Naturheilverfahren |
Hypertonie |
Blut-Hochdruckerkrankung |
Hypotonie |
Blutdruck unter den Normwerten |
I |
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ileoanale Anastomose |
operative Verbindung zwischen unterem Dünndarm und After |
ileoanaler Pouch |
Stuhlreservoir aus Dünndarmschlingen, wird dem Afterschließmuskel nach Dickdarmentfernung vorgeschaltet, um Kontinenz zu erreichen |
Ileostoma, Ileostomie |
Dünndarmstoma, meist auf der rechten Bauchvorderseite ausgeleitet |
Ileum |
unterer Dünndarmabschnitt |
Ileus |
Darmverschluss |
immunologischer fäkaler Okkultbluttest (iFOBT) |
Methode um nicht sichtbares Blut aus einer Stuhlprobe im Stuhl mittels Antikörper nachzuweisen |
Immunsystem |
körpereigenes Abwehrsystem |
Infektion |
Ansteckung mit Krankheitserregern |
Inkontinenz |
das Unvermögen den Harn oder Stuhl willentlich zurückzuhalten |
inoperabel |
nicht zu operieren |
Irrigation |
Einlaufmethode, nur anwendbar bei Colostomie, die im Idealfall für 24 - 48 Std. Stuhlausscheidungen verhindert |
Irritables Colon |
Reizdarm |
Irritation |
Reizung |
K |
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Karzinom |
Krebserkrankung, bösartige Geschwulst |
Katheter |
Röhrchen oder Schläuche, mit denen Hohlorgane wie z. B. Harnblase, Magen, Darm, sondiert, entleert, gefüllt oder gespült werden können. |
Klistier |
Darmeinlauf |
Kock‘sche Tasche |
nach dem Chirurgen Nils Kock benanntes, im Bauchraum vor dem Stoma liegendes Reservoir (Pouch) aus Dünndarmschlingen, das durch spezielle Ventiltechnik abdichtet und über einen Katheter entleert wird. Anwedung bei künstlicher Stuhl- und Harnableitung |
Kolektomie |
Dickdarmentfernung |
Kolik |
krampfartige Leibschmerzen |
Koloskopie |
Spiegelung des Dickdarms |
Kontinenz |
Fähigkeit, Harn oder Stuhl zurückzuhalten |
Kontraindikation |
wichtiger Grund, eine Maßnahme nicht durchzuführen |
Kontrasteinlauf |
Röntgendarstellung des Dickdarms nach vorheriger Kontrastmittelverabreichung in den Enddarm |
konkav |
nach innen gewölbt |
konvex |
nach außen gewölbt |
L |
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Laparaskopie |
Bauchspiegelung |
Laparatomie |
Eröffnung des Bauchraumes |
LARS - Low Anterior Resection Syndrome |
Symptomkomplex nach Rektum(teil)entfernung, kann mit Stuhlinkontinenz, impertativem (dauernden und quälendem)Stuhldrang, fehlender Wahrnehmung, fraktionierter Stuhlentleerung (in nur kleinen Stuhlmengen) usw. einhergehen |
Läsion |
Verletzung |
Laxans |
Abführmittel |
letal |
tödlich verlaufend |
lokal |
örtlich |
Lokalanästhesie |
örtliche Betäubung |
M |
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Malignität |
Bösartigkeit |
Malnutrition |
chronische Ernährungsstörung |
Megacolon |
Chronische Obstipation (Verstopfung) mit Erweiterung der Dickdarmwände |
Metastasen |
Tochtergeschwulste, die durch Absiedlung von Krebszellen der Erstgeschwulst über Blut- und Lympfwege entstehen |
Morbus Crohn |
chronisch entzündliche Darmerkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt befallen kann |
N |
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Neoblase |
Blasenersatz an ursprünglicher Stelle mit Erhalt der Harnröhre |
Nephrektomie |
Entfernung der Niere |
Nephritis |
Nierenentzündung |
Neuralgie |
anfallsweise auftretender Schmerz im Ausbreitungsgebiet von Nerven |
O |
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Obstipation |
Stuhlverstopfung |
oral |
über den Mund |
Osteoporose |
eine Erkrankung des Skeletts, dabei sind Masse, Qualität und Festigkeit der Knochen vermindert und ihre Brüchigkeit erhöht |
P |
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palliativ |
krankheitsmildernd, nicht heilend (im Gegensatz zu kurativ) |
paralytischer Ileus |
Darmlähmung (kann nach Operationen auftreten) |
parastomal |
das Stoma umgebend |
parenterale Ernährung |
unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes direkt über die Blutbahn |
Perforation |
Durchstoßen (z.B. der Darmwand) |
Peridualanästhesie |
Rückenmarksnarkose |
Peristaltik |
wellenförmig fortlaufende Zusammenziehbewegung des Darmes |
Peritoneum |
Bauchfell |
Peritonitis |
Bauchfellentzündung |
permanent |
dauernd |
Plazebo |
wirkstofffreies „Schein“-Medikament |
Polyp |
stielförmige Schleimhautwucherung des Darms |
Polyposis |
Auftreten mehrerer Polypen in einem Hohlorgan |
postoperativ |
nach der Operation |
Primärtumor |
Erstgeschwulst |
Pouch |
aus dem Englischen pouch = Tasche, Reservoir |
Probeexzision |
Gewebeentnahme zur histologischen Untersuchung |
Probepunktion |
Einstich in Körperhöhlen mit Flüssigkeitsentnahme zur Untersuchung |
Prognose |
Vorhersage des Krankheitsverlaufs |
progredient |
fortschreitend |
Proktologie |
Teilgebiet der Medizin, beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Enddarms, also des Mastdarms und des Analkanals |
Proktoskopie |
Spiegelung des Mastdarms (= Rektoskopie) |
Prolaps |
Heraustreten (Vorfallen) des Darms durch das Stoma aus der Bauchhöhle, Stoma zieht sich nicht mehr selbständig zurück |
prominent |
herausragend (z. B. das Stoma aus der Bauchdecke) |
Prophylaxe |
Verhütung von Krankheiten |
Pseudoepithele |
warzenähnliche Wucherungen am Stoma |
Psychosomatik |
Zusammenhang von seelischen Störungen mit körperlichen Erkrankungen |
Punktion |
Entnahme von Flüssigkeit, Gewebe aus einer Körperhöhle durch Einstich mit einer Hohlnadel |
R |
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rektal |
über den Mastdarm, Enddarm |
Rektum |
Mastdarm, Enddarm |
Reflex |
unwillkürliche Muskelkontraktionen |
Reflexblase |
unwillkürliche Blasenentleerungen |
Reflux |
Rückfluss, z. B. von Urin in die Harnleiter, auch ein krankhafter Rückfluss des sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre |
Regeneration |
Wiederherstellung eines physiologischen Gleichgewichtszustandes |
Rehabilitation |
Maßnahmen zur Wiederherstellung |
Reizblase |
Überempfindlichkeit der Harnblase mit der Folge eines häufigen Harndrangs bei geringer Blasenfüllung |
Rekonvaleszenz |
Genesung |
Rektoskopie |
Spiegelung des Mastdarms, Enddarms |
Remission |
vorübergehendes Zurückgehen von Krankheitserscheinungen |
Resektion |
operative Entfernung bestimmter Gewebeteile eines Organs oder auch eines Tumors |
resistente Keime |
Krankheitserreger |
Resistenz |
Schutz gegenüber Infektionen oder Giften |
Resorption |
Aufnahme von Stoffen in die Blut- und Lymphbahnen |
Retraktion |
Zurückziehen (z. B. des Stomas in die Bauchhöhle) |
reversibel |
heilbar |
Rezidiv |
Krankheitsrückfall |
S |
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sakrale Wunde |
Wunde nach Rektumexstirpation (Entfernung des Mastdarms) |
Segment |
Abschnitt (z. B. Darmsegment) |
Sekret |
Absonderung |
Sigma |
S-förmiger Dickdarmteil vor dem Mastdarm |
Sigmoidoskopie |
Spiegelung des Dickdarms vom Rektum bis zum nächsten Teil des Dickdarms, dem Sigma |
Siphon |
im Zusammenhang mit dem Darm: durchhängende Darmschlinge, die z. B. bei der Irrigation den Wasserein- und -rücklauf behindern kann |
sondieren |
Einführen einer Sonde |
Sonographie |
Ultraschall-Untersuchung |
Spasmolytika |
entkrampfende Medikamente |
spastisch |
verkrampft |
Sphinktertonus |
Spannung des Schließmuskels (Blase) |
Stenose, Stenosierung |
Verengung eines Körperkanals, auch Stomastenose (Verengung des Stomas) |
Stoma (Mz: Stomata) |
griech.: Mund/Öffnung; künstlich geschaffene Öffnung eines Hohlorgans zur Körperoberfläche (z. B. Anus praeter oder als Öffnung der Luftröhre) |
Stomamarkierung |
bedeutet, vor der Operation die günstigste Stelle zu markieren, an welcher die Stomaanlage erfolgen soll |
Stomatherapie |
Versorgung und Pflege von Stomata, Fisteln u. ä. durch speziell geschultes Pflegepersonal |
Subileus |
Zustand vor vollständigem Darmverschluss |
T |
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TAI - Transanale Irrigation |
auch als rektale Irrigation bezeichnet: Darmspülmethode über den Schließmuskel, eingesetzt bei Stuhlinkontinenz-Problemen nach Rektum(teil)entfernung |
Tamponade |
Eingelegter Gazestreifen (z.B. in Wundhöhlen) |
Teerstuhl |
schwarze Stuhlausscheidung, kann verschiedene Ursachen haben |
temporär |
vorübergehend |
Tenesmus |
andauernder schmerzhafter Stuhl- oder Harndrang |
terminales Ileum |
unterster Dünndarmabschnitt |
Thrombose |
Gefäßverengung, durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) hervorgerufen |
Tomographie |
Schichtaufnahme |
Tonus |
Spannung |
Toxine |
Giftstoffe |
toxisch |
giftig |
Transfusion |
Blutübertragung |
Transplantation |
Verpflanzung von Zellen |
transurethral |
durch die Harnröhre |
Transversostomie |
Stomaanlage im Colon (Dickdarm) transversum |
Transversum |
querverlaufender Dickdarmanteil |
traumatisch |
durch eine Verletzung entstanden (kann auch psychischer Natur sein) |
Tumor |
Geschwulst (gut- oder bösartig) |
Tumormarker |
Stoffe, deren Auftreten oder erhöhte Konzentration im Blut (z. B. CEA-Wert) einen Zusammenhang mit dem Vorhandensein von bösartigen Tumoren aufweist |
U |
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Überlaufblase |
stark gefüllte, inkontinente Blase |
Ulcus/Ulkus |
Geschwür |
Ulcus duodeni |
Geschwür im Zwölffingerdarm |
Urämie |
fortschreitende Harnvergiftung |
Ureter |
Harnleiter |
Ureterektomie |
Entfernung eines Harnleiters |
Ureteritis |
Entzündung des Harnleiters |
Urinstoma, Urostoma, Urostoma |
Form der künstlichen Harnableitung, bei der die Harnleiter oder ein zwischengeschaltetes Darmstück als Stoma auf der vorderen Bauchwandseite herausgeleitet werden |
V |
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Vakzine |
Impfstoffe |
Varizen |
Krampfadern |
ventral |
im Bauch lokalisiert, an der Bauchwand auftretend |
Vesicorektalfisteln |
krankhafte Verbindungen zwischen Mastdarm und Blase |
W |
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Wundinfektion |
entzündliches Geschehen in Wunden |
Z |
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zweiteilige Stomaversorgung |
besteht aus einem Stomabeutel und einer separaten Hautschutzplatte |
Zyste |
flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Gewebe |
Zytostatika |
natürliche oder synthetische Substanzen, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen (z.B. bei Chemotherapien) |