Peru - Ein wunderbares Wagnis wert!

Viva el Peru (Es lebe Peru)!
Nach mehrwöchigen Reisen durch Australien und den Süden der USA in den vergangenen Jahren wagten wir uns dieses Jahr nach Südamerika. Mein Mann, unsere inzwischen erwachsene Tochter und ich reisten mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Taxi, Bahn und Schiff) kreuz und quer durch Peru. Vor Reiseantritt waren ein Spanischkurs angesagt und diverse Tropenimpfungen (Gelbfieber, Hepatitis A/B, Typhus etc.) fällig, die ich ohne Beschwerden hinter mich brachte. Schon in den Reisevorbereitungen war mir klar mit äußerst reduziertem Gepäck auszukommen und meine Versorgungsartikel aus Sicherheitsgründen in verschiedene Gepäckstücke aufzuteilen. Wie immer bei Flugreisen verstaute ich den größten Teil der Behelfe, die Reiseapotheke, ein Merkblatt der Deutschen ILCO mit entsprechenden spanischen Fachausdrücken und einen Fotoprospekt zur Versorgung, um vielleicht auch Erklärungsnotstand vorzubeugen, während der Flüge im Handgepäck. Im peruanischen Winter kamen wir in Lima an und verbrachten notgedrungen mehrere Tage dort, da mich eine noch nicht ausgeheilte Nebenhöhlenentzündung plagte. Der tägliche Besuch bei einer kompetenten deutschsprachigen Ärztin, die ich in unserem Reiseführer ausfindig machte, und der morgendliche Gang zur Apotheke, um eine Penicillininjektion und Tabletten in kleinsten Einheiten (teilweise einzeln) zu kaufen, brachten rasche Besserung und ermöglichten uns unsere ersten Besichtigungstouren in der Hauptstadt. Die Begleitmedikamente zur Antibiotika-Therapie (Hylak forte-Tropfen) hatte ich dabei und nahm sie während des gesamten vierwöchigen Peru-Aufenthalts in unterschiedlicher Dosis ein. Bei Sonnenschein und Jackenwetter führten uns teilweise waghalsige Busfahrten entlang der Panamericana nach Süden. Von Arequipa aus fuhren wir ins Hochland nach Puno am Titicacasee. Dort auf ca. 3800 Höhenmetern ereilte mich die legendäre Höhenkrankheit mit Schwindel, Kopfschmerzen..., doch die Empfehlungen der einheimischen Indios Kokablättertee zu trinken und Glukose-Tabletten zu lutschen brachten Linderung. Weiter gings auf einer eindrucksvollen Tagesreise mit dem Panoramazug nach Cusco und anderntags ins Tal der Inka-Könige nach Machu Picchu. Den Abschluss unserer Reise bildete ein mehrtägiger Aufenthalt in einem Regenwald-Resort am Rio Madre de Dios, einem Amazonas-Zubringer. Dort auf ca. 200 Höhenmetern fühlte ich mich wieder fit und nahm an einer halbtägigen Dschungel-Wanderung und mehreren Boots- und Inselausflügen, um Kaimane, Affen und exotische Bäume und Pflanzen zu beobachten, teil. Unser intensiver Insektenschutz verhinderte wohl glücklicherweise den Einsatz der mitgeführten Malaria - Standby - Präparate. Während der gesamten Reise übernachteten wir größtenteils in einfachen Hotels (meistens mit Dusche/WC), nahmen die Mahlzeiten in Restaurants ein und ich verzichtete mehr oder weniger auf Salat und geschälte Früchte. Von Lima aus flogen wir über Santiago de Chile nach Europa zurück. Auch vor dem Rückflug verabreichte ich mir eine Heparin-Spritze, um einer Thrombose vorzubeugen. Trotz so mancher Strapaze war diese Reise für mich eine unserer schönsten und interessantesten. Viva el Peru (Es lebe Peru)!
S.D.
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